Gewidmet den gefallenen Soldaten aus Hemmerich und Kardorf, die 1870/71 im Deutsch-Französischen Krieg ums Leben kamen. Eingeweiht wurde das Denkmal am 15. September 1884. Die Einweihung wurde groß gefeiert, wie die Bonner Zeitung damals berichtete. Der Bürgermeister und der Ortsvorsteher der Gemeinde Kardorf-Hemmerich kamen, es wurden patriotische Lieder gesungen und Reden gehalten. Ziel des Denkmales sei nicht nur die Erinnerung an die Verstorbenen, sondern auch Mahnung, dass kommende Generationen ebenfalls ihre Opfer für das Vaterland bringen sollten. Abgeschlossen wurde die Enthüllungsfeier mit einem Festessen und einer nächtlichen Beleuchtung des Denkmals.

Denkmäler wie diese wurden nach 1871 im ganzen Deutschen Reich errichtet, um an den Sieg und die Reichsgründung zu erinnern. Sie alle haben typische Bauelemente. Eine Gedenktafel auf Sichthöhe nennt den Anlass und die Namen der Gefallenen. Hoch oben auf dem Obelisken aus Sandstein thront ein Adler. Er gilt als Zeichen des Sieges und als Sinnbild des durch den Krieg vereinigten Deutschlands unter preußischer Führung. Dem aufmerksamen Auge fällt auf, dass der drohende Blick des Adlers gen Westen nach Frankreich gerichtet ist. Die darunter platzierte Märtyrerpalme soll das geleistete Opfer der Gefallenen bezeugen. Gleichzeitig steht sie für das ewige Leben. Am Sockel des Obelisken befindet sich auf jeder Seite die hohe Kriegsauszeichnung des Eisernen Kreuzes.

Daneben fügen sich die zwei Denkmäler der Gefallenen aus den beiden Weltkriegen an. Ist das Denkmal aus der Kaiserzeit voller Nationalstolz und Selbstbewusstsein, vermittelt das neugotisch gestaltete Denkmal aus dem Ersten Weltkrieg einen bescheideneren Charakter. Hier steht das Gedenken für die Gefallenen im Mittelpunkt, das durch den trauernden, knienden Soldaten symbolisiert wird. Im völligen Kontrast zu beiden Vorgängern steht das Denkmal für die Gefallenen aus dem Zweiten Weltkrieg. Hier wurde auf jegliche nationale Symbolik oder Gestaltung verzichtet. Einzig und allein das kleine eiserne Kreuz ist auf dem Quader zu sehen.